Die Geschwister Mia und Noah aus BETTERHOMES Town haben seit jeher unterschiedliche Meinungen über die perfekte Wohnform: Während Mia schon immer in einem Einfamilienhaus am Stadtrand wohnen wollte, liebt Noah das pulsierende Leben in der Stadt und das unkomplizierte Zusammenwohnen in Wohngemeinschaften. Ihre unterschiedlichen Wohneinstellungen und -stile haben einige spannende Fragen aufgeworfen: Wie will eigentlich die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung wohnen? Welchen Wohntraum hegen sie, worauf legen sie am meisten Wert? Glücklicherweise führt alaCasa in Zusammenarbeit mit MoneyPark jährlich eine Wohntraumstudie durch, in der sie die wichtigsten Anliegen und Wünsche der Schweizerinnen und Schweizer genauestens unter die Lupe nimmt.
Der Traum vom Haus im Grünen
Tatsächlich ist der Wohntraum vom Haus am Stadtrand in der Schweizer Bevölkerung weit verbreitet – das Leben in der eigenen idyllischen Oase mit dem Naherholungsgebiet direkt vor der Nase scheint eine grosse Faszination auf sie auszuüben. Die Agglomeration hingegen, die im Jahr 2017 bei den Schweizerinnen und Schweizern noch höher im Kurs war, hat im Vergleich zum Vorjahr etwas von ihrem Reiz eingebüsst. Generell lässt sich in diesem Jahr wieder eine Zunahme der Land-Präferenz feststellen; dies liegt womöglich daran, dass aufgrund des effizienten Verkehrsnetzes die unmittelbare Nähe zum Arbeitsplatz nicht mehr unabdingbar ist.
Mit ihrem Traum vom freistehenden Eigenheim passt Mia perfekt in den Schweizer Durchschnitt: 43% der befragten Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich diese Wohnform. Überraschend ist an dieser Stelle, dass sie diese offensichtlich höher werten als bspw. ein Penthouse oder eine Villa. Warum wohl?
Ob dies nun auf schweizerische Bescheidenheit, Vernunft oder auf den ausgeprägten Realitätssinn der Schweizer Bevölkerung zurückzuführen ist, lässt sich hier leider nicht abschliessend beantworten.
Sparen ist eine Tugend
Gemäss der letztjährigen Wohntraumstudie möchte sich jede dritte Person in der Schweiz in den nächsten 10 Jahren Wohneigentum leisten. Für diesen Traum muss der durchschnittliche Schweizer Haushalt rund acht Jahre sparen. Der Durchschnitts-Immobilienkäufer erfüllt sich seinen Traum dann mit nicht mehr ganz so zarten 48 Jahren, was ihn somit 21 Jahre älter macht als zum Beispiel die Erstkäufer in Grossbritannien.
Obwohl es offensichtlich erst relativ spät zum Kauf kommt, beginnen die jungen Schweizerinnen und Schweizer trotzdem bereits früh zu sparen. Allen voran die Millennials: 20% von den 21- bis 32-Jährigen legen monatlich CHF 1000.- oder mehr zurück, um sich irgendwann ihre eigenen vier Wände zu kaufen. Sogar die 15- bis 20-Jährigen sparen schon: Jeder Dritte legt CHF 700 bis 1000.- zur Seite.
So viel spart man natürlich nicht nur zum Spass. Familie Schweizer hat auch ihre konkreten Wünsche, wie denn ihre Traumimmobilie ausgestattet sein sollte: Über 70% der Bevölkerung gibt an, dass sie einen Garten, eine Terrasse oder mindestens einen Balkon haben müsse. Ersteres findet man oft beim Eigenheim; also vielleicht eine Erklärung dafür, weshalb das freistehende Einfamilienhaus zuoberst auf der Liste steht.
Tatsächlich erkennt man bei den Ansprüchen an die Traumimmobilie einen Röstigraben: Für die Deutschschweiz steht die Grösse der Immobilie auf dem siebten Platz, während sie bei der Romandie auf dem zweiten Platz liegt. Nur in der Wichtigkeit der „Garten-Frage“ stimmen sie überein.
Sharing is caring?
Für Mia wäre es unvorstellbar, ihre jetzige Wohnung oder auch ihr späteres Heim zur Untermiete oder als Wohnobjekt bei Airbnb freizugeben. Privates ist schliesslich privat. Auch da entspricht sie dem Schweizer Durchschnitt: 79% der Schweizerinnen und Schweizer geben an, ihre Immobilie noch nie zur Untermiete freigegeben und auch in Zukunft nicht den Vorsatz haben, dies zu tun. Lediglich 2% geben an, aufgrund von Sharing Economy ihre Immobilie zu vermieten. Für Noah ist das Teilen von Wohnraum das Normalste der Welt: Wie 2% seiner Landesgenossen gibt er seine Wohnung zur Untermiete frei, wenn er wieder einmal durch die Welt gondelt.
Wie wollen Herr und Frau Schweizer ihren Lebensabend verbringen?
Die Frage nach der optimalen Wohnsituation im Alter darf natürlich nicht fehlen – doch hier sind sie sich nicht ganz einig: Gut ein Drittel der Bevölkerung möchte in der Schweiz alt werden (zu Hause ist es schliesslich am schönsten); und zwar in einer anderen Immobilie, als sie jetzt wohnt. Beinah so viele bleiben gern beim Altbewährten und möchten direkt in ihrer jetzigen Liegenschaft bleiben. 29% bevorzugen andere Möglichkeiten, und zwar ein buntes Gemisch aus Auslandresidenz, Mehrgenerationenhaus oder keinen festen Wohnsitz. Besonders letztere Wohnform findet Noah reizvoll, da er sich einen Lebensabend als Reisender durchaus vorstellen kann.
Nachhaltiges Wohnen – wichtig oder nichtig?
Neben dem Wohnen im Alter ist auch nachhaltiges Wohnen bei der Schweizer Bevölkerung ein wichtiges Thema: 67% geben an, dass ihnen der ökologische Fussabdruck ihrer Immobilie wichtig oder sehr wichtig ist. Dies äussert sich jedoch nicht nur in leeren Worten und schönen Gedanken, sondern wird auch tatkräftig umgesetzt: Die wichtigsten umweltschonenden Massnahmen sind Solarthermie (Aufheizen von Wasser mit Sonnenenergie) und Energiesparlampen.
In der Publikation „Kanton Zürich in Zahlen“ liest man, dass die Zürcherinnen und Zürcher knapp 80% der Energie zu fast gleichen Teilen für das Heizen und das Erzeugen von Warmwasser einerseits sowie für den Verkehr andererseits benötigen. In beiden Bereichen dominieren noch immer fossile Energieträger wie Erdöl oder -gas, weswegen vor allem hier eine Senkung des CO₂-Ausstosses im Rahmen des Klimaschutzes notwendig ist. Die restlichen 20% des Energiebedarfs werden für den Strom beansprucht.
Wie smart wohnen die Schweizerinnen und Schweizer?
Hierzulande scheinen wir anderen Ländern in diesem Punkt noch etwas hinterherzuhinken: Nur jeder dritte Haushalt macht von Steuerung via App, Roboterstaubsauger etc. Gebrauch. Smart Homes haben in der Schweiz also noch viel Wachstumspotential. Doch die Schweizerinnen und Schweizer sind skeptisch und bleiben hier lieber neutral: 44% der Befragten möchten ihr Zuhause auch in Zukunft nicht vernetzen. Diese Skepsis ist auch in der Statistik „Technologien“ ersichtlich: Vor allem smarte Haushaltsgeräte wie Staubsauger oder Roboter liegen auf den oberen Plätzen; neuartige Inventionen wie die Steuerung des Türschlosses, smarte Kühlschränke oder smarte Sicherheitssysteme befinden sich noch deutlich auf den unteren Rängen.
Was ist also der Schweizer Wohntraum?
Auch wenn die Statistiken natürlich nicht überall einschlägige Ergebnisse liefern, kann man in einigen Punkten durchaus ein paar klare Tendenzen erkennen: 43% der Befragten wünschen sich ein freistehendes Einfamilienhaus als Wohnform. Mit dem glasklaren Ergebnis von 79% sind sie sich einig, dass sie ihr Heim lieber allein nutzen statt es in irgendeiner Form zu teilen, ausserdem legen 67% Wert auf nachhaltiges Wohnen und können sich mit beeindruckenden 70% dafür begeistern, in der jetzigen oder nächsten Immobilie in der Schweiz alt zu werden.
Trotz dieser deutlichen Tendenzen kann man natürlich keinen stereotypischen „Wohntraum“ festmachen. Vielmehr lassen diese auf verschiedene Grundbedürfnisse der Schweizerinnen und Schweizer schliessen; nämlich das Bedürfnis nach Privatsphäre, Sicherheit und Heimat. Die Wohnträume bleiben etwas sehr Persönliches – mit all ihren Facetten und Möglichkeiten.
Datenquelle aller Grafiken: © Wohntraumstudie 2018, alaCasa und MoneyPark
Bilder: © BETTERHOMES AG